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Nicht - Casper, Klitzpera, Sichone, Noll - Plaßhenrich,
Sukalo (46. Fiel), Schlaudraff - Reghecampf,
Bruns (46. Koen; 70. Pinto), Ebbers
(Hesse - Rauw, Heidrich, Meijer / Hecking) |
Stuckmann - Holsing, Amedick, Grimm, Tauer -
Brinkmann, Graf (84. Hauswald), Bick,
Rodrigues (46. Siegert) - Rische,
Kuru (65. Janicki)
(Kunze - Jülich, Heun, Lieberknecht / Krüger) |
Nach den Heimniederlagen gegen Fürth und Offenbach stand für die
Alemannia gegen Eintracht Braunschweig eine richtungsweisende Partie auf dem
Programm; bei einer weiteren Pleite hätte es die Mannschaft in den
nächsten Wochen sehr schwer gehabt.
Zu diesem wichtigen Spiel fehlten der verletzte Willi Landgraf sowie der
gelbgesperrte Sascha Rösler. Für sie rückten Florian Bruns und
Goran Sukalo ins Team, zudem ersetzte Laurentiu Reghecampf Sergio Pinto.
Lange Diskussionen hatte es im Vorfeld um geplante Protestaktionen gegen das
47. Montagsspiel der Alemannia gegeben. Die Alemannia hatte schließlich
die Verteilung eines entsprechenden Flyers verboten, und von den Protesten
war in der ersten Hälfte nur wenig zu hören.
Die Alemannia legte einen Blitzstart hin und hätte nach zwei Minuten
schon führen können. Thorsten Stuckmann lenkte den Schuss des frei
vor ihm auftauchenden Jan Schlaudraff zur Ecke. Diese schlug Laurentiu Reghecampf
auf Emil Noll, dessen Kopfball über Freund und Feind an den linken
Pfosten segelte. Im Nachsetzen verpasste Marius Ebbers gleich zweimal. Damit
schien die Alemannia ihr Pulver erst einmal verschossen zu haben. Die
Eintracht zog sich keineswegs weit zurück, sondern nutzte die
offensichtliche Verunsicherung der Alemannia und kam immer besser ins Spiel.
Zwischen der 20. und 30. Minute alleine erarbeiten sich die Gäste
ungezählte Eckbälle, unsere Mannschaft hatte nur wenig Zeit zum
Luftholen. Die beste Gelegenheit in dieser Phase hatte Ahmet Kuru, der nach
Kopfball von Jürgen Rische aus kurzer Distanz zum Schuss kam. Kristian
Nicht parierte aber ebenso stark wie wenig später gegen einen
abgefälschten Schuss von Daniel Graf. Auf der anderen Seite bediente
Jan Schlaudraff halblinks Florian Bruns, dessen Flachschuss von Thorsten
Stuckmann aus dem kurzen Eck gefischt wurde. Zur Pause gab es Pfiffe für
eine Halbzeit, die es geschafft hatte, die letzten Heimauftritte noch zu
unterbieten.
Dieter Hecking reagierte und brachte Erwin Koen für Florian Bruns sowie
Cristian Fiel für Goran Sukalo. Das zahlte sich gleich nach einer halben
Minute aus. Thorsten Stuckmann ließ einen Distanzschuss von Cristian
Fiel nach vorne abklatschen, und Marius Ebbers staubte zum 1:0 ab. Damit war
der Knoten keineswegs geplatzt. Während sich die Fans aus Braunschweig
und Aachen "Scheiß DSF"-Wechselgesänge zuriefen,
bestimmten die Gäste zunächst das Spiel. Nach einer Stunde konnte
sich die Alemannia langsam befreien und hätte ihren Fans mit einigen
Kontern einige graue Haare ersparen können. So erreichte Jan Schlaudraff
einen langen Ball von Marius Ebbers vor Torwart Stuckmann, hatte nur noch
Marco Grimm vor sich, kam aber nicht an dem Braunschweiger Abwehrspieler
vorbei. Dann traf Erwin Koen nach Steilpass von Cristian Fiel nur den
rechten Außenpfosten. Schließlich wartete Alexander Klitzpera nach
Flanke von Cristian Fiel und Kopfballablage von Marius Ebbers zu lange mit
dem Abschluss. Bitter endete das Spiel für Erwin Koen, der 25 Minuten
nach seiner Einwechslung gelb-rot-gefährdert wieder ausgewechselt werden
musste. Nach 72 Minuten bekam unsere Hintermannschaft den Ball nicht aus der
Gefahrenzone, ließ sich allzu leicht ausspielen und hatte zunächst
Glück, dass Reiner Plaßhenrich zur Ecke klären konnte. Diese
schlug Jörg Schmadtkes Neffe Jan Tauer auf Martin Amedick, der sich im
Kopfballduell gegen Moses Sichone und Emil Noll durchsetzte und zum durchaus
verdienten 1:1 traf. Die Alemannia nahm nach dem Tor das Heft wieder in die
Hand. Sergio Pinto hatte nach Flanke von Laurentiu Reghecampf viel Platz zum
Kopfball, setzte den Ball aber 50cm über die Latte. Auch Laurentiu
Reghecampf traf nach Flanke von Emil Noll und Kopfballverlängerung von
Marius Ebbers das Tor nicht. Glücklicherweise half vier Minuten vor
dem Ende der Gegner nach. Torschütze Amedick verlängerte eine Flanke
von Sergio Pinto zum 2:1 ins eigene Netz. Der alleine auf Stuckmann zulaufende
Jan Schlaudraff und im Nachschuss Laurentiu Reghecampf verpassten in der
Nachspielzeit noch den dritten Treffer.
Zum zweiten Mal in dieser Saison wurde die Schlussoffensive der Alemannia mit
einem späten Siegtor belohnt. Von gutem, souveränem Fußball
eines Aufstiegskandidaten war dieser Auftritt allerdings meilenweit entfernt.
Mit den drei Punkten und neuem Selbstvertrauen im Rücken wird das
hoffentlich im nächsten Heimspiel ganz anders aussehen.