Fr, 07.04.06:
Eintracht Braunschweig - ALEMANNIA 0:1 (0:1)
Stuckmann - Holsing, Amedick, Grimm, Tauer - Graf, Bick, Lieberknecht (77. Celikovic), Rodrigues (54. Fuchs) - Rische, Kuru (54. Heun)
(Kunze - Sümnich, Jülich, Caruso / Krüger)
Nicht - Casper, Klitzpera, Sichone, Noll - Plaßhenrich, Pinto, Rösler (70. Sukalo), Koen (60. Dum) - Schlaudraff, Ebbers (76. Meijer)
(Straub - Landgraf, Heidrich, Fiel / Hecking)

Zuschauer: 20000 (ca. 500 aus Aachen)
Gelb: Amedick, Lieberknecht, Fuchs - Dum

0:1 Ebbers (43.; Rösler)



















Die Vorfreude auf die Bundesliga wächst von Woche zu Woche, und großen Anteil daran hat das hoffentliche Ende des Terminterrors. Mit dem Ferienbeginn-Freitagsspiel bei Eintracht Braunschweig hatte die DFL jedenfalls wieder mal ganz tief in die Kloake gegriffen. Wenn man uns auf dem Weg zum Aufstieg schon anderweitig keine Steine in den Weg legen kann, helfen vielleicht einige Staus. 4km bei Remscheid, Unfall in der Baustelle bei Wuppertal und 20km, 4km bei Hagen, 8km am Hagener Kreuz, 10km auf der A44, ein Vorschlaghammer auf der Fahrbahn bei Bielefeld (die wollen uns offenbar nicht in der Bundesliga), im weiteren Verlauf 4km bei Herford, 6km bei Porta Westfalica, im weiteren Verlauf etc. etc. Während die Radioansager die Staus irgendwann nur noch mit den Worten "zum Beispiel" ankündigten, lernten wir auf diese Weise immerhin einmal die herrliche Innenstadt von Hagen sowie obskure Orte wie Hemer, Voßwinkel oder Haaren bei Paderborn kennen, nur um hinterher fluchend sich gegenseitig überholende LKWs von hinten zu betrachten. Nach sieben Stunden pünktlich im Gästeblock angekommen, wurde man wie in Braunschweig gewohnt erst einmal ein wenig nassgeregnet. Das Stadion an der Hamburger Straße war bis auf die Gästekurve sehr gut gefüllt, und es wurde, ebenfalls mit Ausnahme der Gästekurve, ein beeindruckender Lärm veranstaltet.
Bei der Alemannia war Moses Sichone wieder dabei, Thomas Stehle fehlte gelbgesperrt. Sergio Pinto ersetzte den noch nicht wiedergenesenen Laurentiu Reghecampf im rechten Mittelfeld, Mirko Casper nahm Pintos Position rechts hinten ein. Cristian Fiel bekam passend zu seinen laufenden Vertragsverhandlungen eine schöpferische Pause verordnet, für ihn spielte Erwin Koen. Die Alemannia spielte nicht wirklich gut, aber erschreckend effektiv und abgewichst. Thorsten Stuckmann reagierte bei einem abgefälschten Freistoß von Erwin Koen glänzend und rettete einmal gegen Jan Schlaudraff. Die Gastgeber verzeichneten zwei halbe Chancen durch Finn Holsing und Daniel Graf. Viel mehr passierte nicht, bis Marco Grimm zwei Minuten vor der Pause in den Boden trat, Sascha Rösler links auf Marius Ebbers legte und der den Ball eiskalt zum 0:1 ins rechte Eck schob. Sekunden später hatte Ebbers nach Hereingabe von Jan Schlaudraff sogar das 0:2 auf dem Fuß.
Die Eintracht verstärkte nach dem Wechsel ihre Bemühungen. Kristian Nicht parierte einen Kopfball von Daniel Graf nach Ecke von Finn Holsing. Auf der anderen Seite gab es genügend Kontergelegenheiten, die das Spiel hätten entscheiden können. Per Körpertäuschung und schnellem Antritt entwischte Marius Ebbers der versammelten Braunschweiger Hintermannschaft und scheiterte nur an Torwart Stuckmann. Die Alemannia zeigte sich beim einen oder anderen Konter zu verspielt und geriet gegen Ende immer mehr unter Druck, hatte aber wieder mal das Glück, das in den letzten Jahren fehlte. Moses Sichone rettete auf der Linie gegen Lars Fuchs, etwas später platzierte Jürgen Rische einen Kopfball genau in die Arme von Kristian Nicht. Dann stand Daniel Graf nach langem Ball von Jan Tauer frei vor Nicht, aber der blieb Sieger. Wie schon gegen 1860 schien unser Tor am Ende wie vernagelt zu sein, und auch Emil Noll und Erik Meijer konnten nacheinander im Strafraum ungestraft den Mbwando machen.
Dem Away-Support fehlte noch die Erstligareife, auch der spielerische Glanz fehlte über weite Strecken, aber die Mannschaft ist in den richtigen Momenten da und gewinnt die Spiele trotz fehlender Frische. Viele Gegentore und lange Gesichter auf der Rückfahrt von Auswärtsspielen sind Geschichte und durch wöchentliche Feiern abgelöst worden. Die ganz große Feier wird irgendwann in den nächsten Wochen folgen, evtl. sogar schon diesen Donnerstag. Obwohl es keinen ernsthaften Zweifel mehr gibt, kann ich es immer noch nicht glauben.



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