So, 06.10.02:
ALEMANNIA - Eintracht Frankfurt 1:0 (1:0)
Straub - Landgraf (82. Bediako), Klitzpera, Lanzaat, Heeren - Mbwando, van der Luer (93. F. Schmidt), Grlic, Pflipsen - Ivanovic (85. Lämmermann), Spizak
(Memmersheim - Ferl, Bayock, Zimmermann / Berger)
Nikolov - Bindewald, Tsoumou-Madza, Keller Wiedener (46. Kryszalowicz) - Streit, Schur, Montero (46. Skela), Bürger (82. Diakité) - Guié-Mien, Jones
(Menger - Günther, Toppmöller, Branco / Reimann)

Zuschauer: 11004 (ca. 1000 aus Frankfurt)
Gelb: Mbwando, Landgraf, Heeren, Bediako, Klitzpera - Streit, Jones, Kryszalowicz

1:0 Ivanovic (42.)





Die Niederlage in Trier bedeutete für die Alemannia einen Rückfall in vergangen geglaubte Zeiten. Gegen die Frankfurter Eintracht erhielten nun dieselben elf Spieler, die in Trier so desolat aufgetreten waren, die Chance zur Rehabilitation. Dabei traf man mit Frankfurt im vierten Heimspiel bereits auf den dritten Aufstiegsfavoriten.
Den besseren Start erwischte die Eintracht. Drei Minuten waren gespielt, als im Duell "Gras vs. Suff" Quido Lanzaat am Ball vorbeilief und Jermaine Jones plötzlich frei vor Straub auftauchte. Der war im Gegensatz zu seinen Vorderleuten hellwach und verhinderte per Fußabwehr den frühen Rückstand. Die erste Chance für die Alemannia bereitete Uwe Bindewald vor, der einen Grlic-Freistoß mit einem Querschläger auf Miroslaw Spizak vorlegte. Dessen Volleyschuss aus spitzem Winkel geriet etwas zu lasch, um Oka Nikolov ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Die Alemannia nahm das Heft nun deutlich in die Hand, die Eintracht hatte läuferisch und kämpferisch nicht viel entgegenzusetzen. Josef Ivanovic hatte die nächste gute Gelegenheit, als er eine verunglückte Kopfballrückgabe nahe der Torauslinie erlief und aus extrem spitzem Winkel beinahe das von Nikolov verlassene Tor getroffen hätte. Dann sprang Jens Keller bei einem Eckball von van der Luer unter dem Ball durch, und Josef Ivanovic nahm den Ball direkt, zielte aber zu genau auf den Torwart. Die Abwehr der Eintracht machte einen ähnlichen Eindruck wie unsere in Trier, und so boten sich weitere gute Chancen. Nikolov lenkte einen Kopfball von Lanzaat über die Latte. Eric van der Luer, der tags zuvor noch von unzufriedenen Roda-Fans im Parkstad Limburg gefordet worden war, hatte den Freistoß getreten. Bei der Alemannia lief der Ball mit zunehmender Spieldauer immer besser durch die Reihen. Mbwando, Landgraf und Pflipsen setzten mit flottem Direktspiel Josef Ivanovic in Szene. Der hatte zwar kaum Gegenspieler, aber immerhin noch gut 35 Meter zwischen sich und dem Tor. Ein paar Schritte lief er noch mit dem Ball und zog überraschend ab. Nikolov streckte sich vergebens nach dem Ball, der flach links unten im Netz einschlug. Auf der Gegenseite hatte Guié-Mien eine gute Schusschance, brachte aber nur einen harmlosen Heber zustande.
Zur Pause wechselte der zurecht unzufriedene Willi Reimann gleich zweimal aus, bei der Alemannia bestand dazu kein Grund. Die Eintracht konnte das Spiel in der zweiten Hälfte offener gestalten, tat aber insgesamt zu wenig, um dem Spiel noch eine Wende zu geben. Spizak hatte nach Pass von Ivanovic die Chance zum 2:0, sein Schuss aus halbrechter Position geriet allerdings viel zu harmlos. Das Niveau des Spiels stagnierte, dafür kam einige Hektik auf. Nach Abtaucher von Guié-Mien außerhalb des Strafraums forderten die Frankfurter vehement einen Elfmeter, dann meinte Albert Streit, Müll vom Rasen aufsammeln und dem Schiedsrichter präsentieren zu müssen. Ein schöner Volleyschuss von Grlic aus spitzem Winkel nach langem Ball von Landgraf hätte Nikolov beinahe überrascht. Bei der Alemannia ließen gegen Ende die Kräfte etwas nach. Nachdem man Mitte der zweiten Hälfte noch in einige Konter gelaufen war, ließ man sich nun tief in die eigene Hälfte zurückfallen. Es gab noch einige Freistöße un Ecken zu überstehen, dann hatte Ivica Grlic in der Nachspielzeit bei einem Konter noch die Chance zum 2:0.
Die Alemannia hatte über 90 Minuten überzeugend gespielt, sich mit den drei Punkten etwas Luft nach hinten verschafft und sich für Trier rehabilitiert - bis zur nächsten Auswärtspleite. Die Eintracht hingegen enttäuschte ebenso wie ihre von Deutschlands Umbros so verehrten Fans, denen das schwache Auftreten ihrer Elf ähnlich wie uns in Trier gründlich die Sprache verschlagen hatte. Die Frankfurter kassierten im fünften Pflichtspiel auf dem Tivoli die fünfte Niederlage und bleiben somit ein gern gesehener Gast.

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