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Nicht - Pinto, Klitzpera, Sichone, Noll - Heidrich,
Reghecampf, Rösler, Fiel (73. Sukalo) -
Schlaudraff (92. Koen), Ebbers (84. Meijer)
(Straub - Landgraf, Stehle, Dum / Hecking) |
Schober - Brecko (82. Stein), Sebastian,
Gledson (51. Madsen), Hartmann - Rydlewicz, Lapaczinski,
Prica (46. Hansen), Rathgeb - Kern, Schied
(Keller - Cetkovic, Arvidsson, Shapourzadeh / Pagelsdorf) |
Nach den erneuten Punktverlusten und Spielabsagen der Konkurrenz hatte die
Alemannia im Heimspiel gegen Hansa Rostock die Chance, sich auf
schwindelerregende acht Punkte Vorsprung abzusetzen. Dabei fehlten neben dem
gelbgesperrten Mirko Casper auch Florian Bruns (Blinddarm-OP) und Reiner
Plaßhenrich, der nach einem Zusammenstoß mit Mirko Casper im
sonntäglichen Training über Kopfschmerzen klagte. Matthias Heidrich
nahm Plaßhenrichs Position vor der Abwehr ein.
Für Belustigung sorgte schon vor dem Spiel die Lektüre des
Tivoli-Echos, in dem der Verein seinem liebsten Goldesel DSF eine halbe Seite
zugestand, auf der man sich neben einem albernen Gewinnspiel bedankte, dass
gegen Cottbus nicht "Scheiß-DSF" gerufen wurde. Nun, Herr
Dahlmann, dass auch in diesem Spiel auf "Hey, hallo Gästeblock"
nur "Wir wollen keine Rostocker Schweine" folgte, ist eher ein
bedauerlicher Irrtum denn "sportliche Fairness": Ein
großer Teil der Fans ist weiterhin der Meinung, dass nicht nur
Montagsspiele eine Zumutung sind, sondern dass das DSF einen hässlichen
Scheißhaufen am Rande der Kloake der deutschen Fernsehlandschaft
darstellt. Polnische Nutten, die sich für sinnlose 0190-Nummern auf
Sportplätzen ausziehen und idiotische Anrufspiele, die die von ihnen
erwähnte "sportliche Fairness" in jeder Beziehung vermissen
lassen, sind unglaublich dreiste Verarsche und schamlose Ausnutzung
minderbemittelter Zuschauer. Dazu sind Ihre Fußballübertragungen
an peinlicher Belanglosigkeit und unerträglichem Geschwafel kaum zu
überbieten.
Aber zum Wesentlichen: Der Alemannia gelang wie in Ahlen die frühe
Führung. Ein Distanzschuss von Sergio Pinto wurde abgeblockt und prallte
vor die Füße von Laurentiu Reghecampf auf dem rechten Flügel.
Dessen Flanke erreichte am langen Pfosten Marius Ebbers, der mit Hilfe des
Innenpfostens zum 1:0 einköpfte. Die Alemannia war dem Gegner in der
Anfangsphase vor allem läuferisch klar überlegen und überrollte
die zu zaghaft auftretenden Gäste. Jan Schlaudraff zielte nach neun Minuten zu
genau auf Torwart Schober. Im Gegenzug gab Marcel Schied nach
verunglückter Abwehr von Moses Sichone den ersten Warnschuss ab, Sichone
lenkte den Ball zur Ecke. Zwei Minuten später war es dann auch schon
passiert: Mit einem von zahlreichen falschen Einwürfen leiteten die
Gäste einen schnell vorgetragenen Angriff ein, den Tobias Rathgeb mit
einem Flachschuss ins rechte Eck zum 1:1 abschloss. Hansa stellte sich nicht
wie die meisten Gäste auf dem Tivoli hinten rein, sondern spielte munter
mit, was unserer Mannschaft entgegenkam. Nach einer Viertelstunde tauchte Jan
Schlaudraff völlig frei vor Mathias Schober auf, schloss aber zu
unplatziert ab. Cristian Fiel holte am linken Strafraumeck einen eher
zweifelhaften Freistoß heraus und tippte den Ball für Laurentiu
Reghecampf an, der das Leder zum 2:1 ins kurze Eck schlenzte. Glück
für die Alemannia nach einer halben Stunde, als Gledson im Anschluss an
einen Freistoß von Rade Prica den linken Pfosten traf. Dann spielte
der ganz starke Moses Sichone einige Gegenspieler aus und bediente auf der
rechten Seite Sergio Pinto, dessen Hereingabe Gledson beinahe ins eigene Netz
gelenkt hätte. Genau zum richtigen Zeitpunkt gab es kurz vor dem Wechsel
das 3:1. Cristian Fiel brachte eine Ecke auf den langen Pfosten, und Emil
Noll konnte unbedrängt einköpfen.
Die Alemannia spielte in den ersten 20 Minuten nach dem Wechsel groß
auf und schien auf dem Weg zu einem Schützenfest zu sein. Ein Konter
über Marius Ebbers und Cristian Fiel landete bei Jan Schlaudraff, der
gerade noch am Abschluss gehindert wurde. Der zuletzt oft gescholtene Emil
Noll überzeugte mit zwei Flankenläufen, beim zweiten verpasste
Marius Ebbers das 4:1 um Haaresbreite. Die Party wurde nach 66 Minuten
jäh unterbrochen, als Kevin Hansen einen Freistoß aus knapp 25
Metern ins rechte Eck zirkelte - es war der erste ernsthafte Angriff der
Gäste im zweiten Durchgang. So wurde die Angelegenheit doch noch zur
Zitterpartie. Reghecampf per Freistoß und Emil Noll von halblinks
verpassten ebenso die Entscheidung wie der eingewechselte Erik Meijer,
der mit seinem ersten Ballkontakt nur den rechten Pfosten traf. So musste die
Alemannia kurz vor Schluss einen weiteren Freistoß von Hansen samt
anschließendem Eckball überstehen, bevor ein weiterer großer
Schritt in Richtung Aufstieg getan war.
"Zweite Liga - nie mehr", hallte es mit dem Schlusspfiff von den
Rängen. So weit ist es noch lange nicht, aber nach der besten Leistung
der Rückrunde hat die Alemannia nunmehr 8 Punkte Vorsprung auf Platz 4
und dürfte auch mit einer durchschnittlichen Punkteausbeute aus den
restlichen 11 Spielen das Ziel erreichen.