Mi, 05.03.03:
ALEMANNIA - SpVgg Greuther Fürth 0:0 (0:0)
Straub - Landgraf, Klitzpera, Lanzaat, Caspers - Grlic, Mbwando, Pflipsen, van der Luer (75. Krontiris) - Spizak, Ivanovic
(Memmersheim - Bediako, Rosin, Bayock, Lämmermann, Zimmermann / Berger)
Neuhaus - Westermann, Boy, Schlicke (82. Hillebrandt), Surmann - Weber, Ruman, Reichel, Burkhardt (60. Caillas) - Rösler, Birlik (71. Policella)
(Trainer: Hach)

Zuschauer: 13170 (ca. 50 aus Fürth)
Gelb: Grlic, Caspers - Boy, Weber, Burkhardt







(Fotos: Thorsten/A-Team)

Nur drei Tage nach dem kräfteraubenden 1:0 gegen Duisburg musste die Alemannia erneut auf dem schwerem Boden ran. Gegner war die SpVgg Greuther Fürth, deren Trainer wie gehabt mit "Eugen ist ein Hurensohn" und "Eugen raus" von den Rängen begrüßt wurde. Jörg Berger konnte wieder auf Quido Lanzaat zurückgreifen, dessen Rotsperre abgelaufen war. Für ihn blieb Eddie Bediako draußen; Dirk Caspers erhielt den Vorzug auf der linken Abwehrseite. Bergers Gegenüber Hach musste ohne Xie Hui auskommen, der andere Ex-Aachener Olivier Caillas blieb zunächst auf der Bank.
Der Gast aus Fürth begann sehr selbstbewusst und ließ sich anders als die Duisburger nicht von der Alemannia in die eigene Hälfte zurückdrängen. Zudem standen die Fürther sicher in der Abwehr, was man von unseren Jungs in der Anfangsphase nicht behaupten konnte: Nach wenigen Minuten sorgte Rösler mit einem Pfostenschuss für die erste Schrecksekunde. Reichel hatte einen Freistoß an der Mauer vorbei auf Burkhardt gespielt, der auf Rösler abtropfen ließ. Die Alemannia war zwar bemüht, erarbeitete sich auch einige Eckstöße, blieb aber wenig zwingend. Eric van der Luer hatte nach Kopfballvorlage von Miroslaw Spizak die erste gute Chance, hob den Ball aber über Torwart Neuhaus hinweg Zentimeter am rechten Pfosten vorbei. Die Alemannia tat sich weiterhin schwer, gerade im Mittelfeld lief nicht viel zusammen. George Mbwando fiel hauptsächlich durch Ballverluste auf, Karlheinz Pflipsen war mehr mit Reklamieren als mit Fußballspielen beschäftigt, und auch Ivica Grlic konnte sich nicht wie gewohnt in die Offensive einschalten. In der Abwehr war es einmal mehr Willi Landgraf, der mit einigen dicken Klöpsen gefährliche Situationen heraufbeschwor. Vorne war Miroslaw Spizak häufig auf sich alleine gestellt, in seiner besten Szene überlief er seinen Gegenspieler und schloss vom Strafraumeck ab. Wirklich gefährlich war das aber auch nicht. Man konnte vielmehr froh sein, dass es noch 0:0 stand, als die Fürther innerhalb weniger Sekunden dreimal die Torlatte trafen. Der Fürther Surmann spielte den Ball von links in den Strafraum auf Birlik. Der spielte direkt weiter auf Burkhardt, der freistehend nicht lange zögerte und aus sechs Metern die Latte des Aachener Tores traf. Der Ball wurde erneut in die Mitte geflankt, wo wieder Burkhardt am langen Pfosten nahe der Torauslinie in den Ball grätschte. Sein Ball landete an der Torlatte, Stephan Straub kam beim Versuch, ihn über die Latte zu lenken, einen Schritt zu spät. Der Ball sprang von der Latte in die Luft und setzte noch einmal auf der Latte auf, bevor er im Fünfmeterraum Weber vor die Füße fiel. Dirk Caspers verhinderte das 0:1, indem er sich mit letztem Einsatz in Webers schuss warf. Auf der Gegenseite verpasste Miroslaw Spizak eine Hereingabe von Josef Ivanovic nur knapp und scheiterte danach beim Versuch, im Sitzen den Ball zu erreichen und über die Linie zu drücken.
Nach dem Wechsel wirkte die Alemannia ein wenig verbessert. Man stand jetzt etwas sicherer in der Abwehr und agierte leicht feldüberlegen. Nach langem Pass von Dirk Caspers legte Miroslaw Spizak quer auf Karlheinz Pflipsen, der in der Mitte unter Bedrängnis in aussichtsreicher Position den Ball nicht richtig traf. Obwohl die ganz großen Torchancen weiter ausblieben, reagierte Jörg Berger nicht mit Auswechslungen. Dabei war einigen Spielern das kräfteraubende Spiel auf dem tiefen Boden deutlich anzumerken. Erst eine Viertelstunde vor dem Ende kam Emmanuel Krontiris für Eric van der Luer. Etwas früher wechselte Eugen Hach aus: nach einer Stunde kam unter Pfiffen von den Rängen unser guter alter Freund Olivier Caillas ins Spiel. Man muss ihm zu Gute halten, dass er sich in der halben Stunde, die er gegen Willi Landgraf spielte, kein einziges Mal fallen ließ. Trotzdem musste er sich Gesänge wie "Caillas, du hast einen kleinen Schwanz" anhören. Die Alemannia rannte weiter vergeblich an. Dirk Caspers hatte in einer Szene freie Schussbahn aus genau der Position, aus der er gegen Duisburg getroffen hatte, täuschte den Schuss aber nur an. Fünf Minuten vor dem Ende wäre dann fast doch noch das 1:0 gefallen. Nach einer Flanke von Willi Landgraf entwischte Josef Ivanovic seinem Gegenspieler und setzte zum Flugkopfball an. Den Ball hatte ich schon im Tor gesehen, aber er traf nur den Innenpfosten und trudelte von dort entlang der Torlinie in die Arme von Torwart Neuhaus. Nun hatte man das Pech, dass in der ersten Hälfte noch an den Schuhen der Fürther Stürmer klebte. In der Nachspielzeit hatte man es dann Stephan Straub zu verdanken, dass es wenigstens beim 0:0 blieb. Eine Hereingabe von Caillas erreichte Policella, der sich fünf Meter vor dem Tor gegen Quido Lanzaat durchsetzte. Stephan Straub war blitzschnell unten und fischte den Ball aus der kurzen Ecke.
Insgesamt geht das Unentschieden in Ordnung, mehr war auf dem Boden drei Tage nach dem Duisburg-Spiel gegen den starken Gegner nicht drin. Bei dem Tabellenstand fragt sich allerdings, ob man nicht etwas mehr hätte riskieren müssen. Schließlich sind es 17 Punkte bis zu einem Abstiegsplatz und nur noch 5 zu einem Aufstiegsplatz. Am Sonntag gegen Trier wird es noch schwerer werden als gegen Fürth - falls den gespielt werden kann. Eine Absage käme wahrscheinlich gar nicht mal so ungelegen, damit man etwas mehr Zeit zur Regeneration hat.

Zurück