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Nettekoven - Heinze, Pluntke (61. Fiedler), Damaschek -
Winter, Kühnel (85. Yesilova), Pütz, Azaouaghi - Fejzullahu,
Torunarigha, Hammel (80. J.S. Mickels)
(Depta - Kucharzik, Konaté-Lueken, Nebi / F. Kilic) |
Sancaktar - Obst, Schneider, Jakubowski, Langer - Tunga,
Kim (64. Clever), Tumbul (81. Tietz), Glowacz,
Erwig-Drüppel (79. Neustädter) - Boyamba
(Zimmermann - Scharbaum, Bingöl, Demircan / Toku) |
Zum dritten Mal in Folge auf eigenem Platz und zum 13. Mal im 26. Heimspiel
verlor die Alemannia gegen Angstgegner Wattenscheid 09 - aber selten so
unverdient wie heute.
Die Alemannia war im ersten Durchgang deutlich überlegen und nach einer
Viertelstunde durch Ecke Kühnel und Kopfball Damaschek in Führung.
Weitere Tore scheiterten an der vielbeinigen Gästeabwehr und zum Teil an
mangelnder Entschlossenheit im Abschluss. Torunarigha sprang in eine Flanke
von Fejzullahu, köpfte aber links vorbei. Fejzullahu scheiterte zweimal
an Sancaktar, und Heinze zielte aus der Drehung zu genau auf den Torwart.
Kurz nach der Pause blieb bei einer strittigen Szene im Aachener Strafraum
der Elfmeterpfiff aus. Zehn Minuten nach der Halbzeit setzte sich Hammel
über rechts durch, schoss aber flach am langen Eck vorbei. Fast wie
erwartet rächte sich das alles.
Der eingewechselte Clever köpfte eine Rechtsecke per Aufsetzer zum 1:1
ein. Die Alemannia schien daraufhin gewillt, den Druck zu erhöhen, und
lief drei Minuten später wie gegen Essen in einen Konter. Hammel
versuchte zweimal erfolglos, seinen Gegenspieler festzuhalten,
Erwig-Dingsbums wurde nicht an der Hereingabe gehindert, und Boyamba stand
trotz Aachener Überzahl am langen Pfosten frei - und sorgte mit
provokantem Torjubel vor dem Aachener Stehplatz für fliegende
Gegenstände und die nächste Geldstrafe. Wurfgeschosse werden
zurecht bestraft, aber wieso in solchen Szenen so gut wie nie die Spieler
bestraft werden, und sei es auch nur mit einer Gelben Karte, bleibt seit
Jahren ein Geheimnis.
In der letzten Viertelstunde war die Alemannia zwar überlegen, konnte
aber in den wenigen Minuten effektiver Spielzeit zwischen zahlreichen
"Verletzungs"-Unterbrechungen keine Wende mehr erzwingen. Die beste
Chance hatte Damaschek, der im Anschluss an eine Ecke in den zweiten
Flankenversuch flog, aus kurzer Distanz links vorbeiköpfte und sich
dabei verletzte und erst einmal ausfallen wird. Es kam noch deutlich dicker:
Yesilova wurde steil geschickt, Sancaktar versuchte nicht einmal, zum Ball zu
gehen, sondern stellte sich Yesilova in den Weg. Das war nach nicht ganz drei
Minuten der vier angezeigten Minuten der Nachspielzeit. Weder gab es Elfmeter
noch wurde das Spiel noch einmal angepfiffen. Fuat Kilic wurde nach Winken
des Linienrichters auf die Tribüne geschickt, was wenig Sinn macht, wenn
man das Spiel gar nicht mehr anpfeift. Die anschließenden Tumulte werden
die nächste Strafe nach sich ziehen, so dass unter dem Strich ein
maximaler Schaden zurückbleibt.