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Straub - Landgraf, Klitzpera, Sichone, Noll -
Plaßhenrich (71. Brinkmann), Rolfes, Fiel - Pinto,
Michalke (63. Scharping), Meijer (71. Iwelumo)
(Nicht - Stehle, Paulus, Bruns / Hecking) |
Herber - Langen, Oppitz, Csik, Seifert - Oswald,
Basic (46. Wansi), Lavric, Hauser,
Christ (46. Fröhlich) - Kennedy (76. Kühne)
(Kresic - Heidrich, Stoilov, Köhler / Franke) |
Zum siebten Spiel in 23 Tagen trat die seit vier Pflichtspielen sieglose
Alemannia gegen Aufsteiger Dynamo Dresden an. Für die Alemannia war es
im vierten Heimspiel das dritte DSF-Live-Spiel, für die Dynamo-Fans
ein äußerst ärgerlicher Montags-Termin (auch wenn böse
Zungen behaupten würden, dass Montag und Sonntag für Ostdeutsche
ohnehin dasselbe ist). Trotz der unglücklichen Terminierung fand eine
beachtliche Zahl von rund 1000 Dresdenern den Weg nach Aachen. Wegen des
zweifelhaften Rufs der Dresdener Anhänger spielten sich rund um den
Tivoli absurde Szenen ab, die Polizei behinderte bereits an der
Autobahnabfahrt massiv den Verkehr, und eine Polizeikette hinderte
Alemannia-Fans am Betreten der Merowinger Straße (für diejenigen,
die am dortigen Geldautomaten noch schnell ihr Eintrittsgeld ziehen wollten,
vielleicht ein wenig lästig...). Absurd auch Seite 32 im Tivoli-Echo,
wo das Bild vom Spruchband "Choreoverbot - Danke Alemannia!" so
zurechtgeschnitten wurde, dass nur noch "Danke Alemannia!" zu
lesen war. Ob auf den Bildern von Präsident, Trainer usw. im Rest des
Heftes Leo Trotzki wegretuschiert wurde, ist unbekannt.
Bei der Alemannia spielte wieder Sergio Pinto anstelle von Jens Scharping,
Stefan Blank wurde wie gehabt durch Emil Noll ersetzt. Bei den Gästen
fehlte René Beuchel nach der 5. Gelben Karte (im 6. Spiel).
Die Alemannia war den Gästen von Beginn an im Zweikampfverhalten
deutlich überlegen und hebelte die unsicher wirkende Dresdener
Hintermannschaft ein ums andere Mal mit gepflegtem Kombinationsspiel aus.
Die Gäste verloren den Ball gegen früh störende Aachener oft
schon in der eigenen Hälfte. Erik Meijer hatte nach Flanke von Kai
Michalke und Kopfballverlängerung von Alexander Klitzpera die
Führung auf dem Fuß, bolzte das Leder aber aus fünf Metern
ans linke Lattenkreuz. Drei Minuten später gab es dann doch die
Führung zu bejubeln. Kai Michalke entledigte sich elegant seines
Gegenspielers und spielte steil auf Willi Landgraf. Der legte klug zurück
auf Reiner Plaßhenrich, der wenig Mühe hatte, zum 1:0 zu
vollstrecken. Fünf Minuten später schossen sich die Dresdener
bei ihren Abwehrversuchen gegenseitig an, und der Ball fiel vor die
Füße von Cristian Fiel, der auf Alexander Klitzpera ablegte.
Karsten Oswald grätschte von hinten Ball und Gegner weg, aber der von
den Rängen geforderte Elfmeterpfiff blieb aus. Auf der Gegenseite
wurde Klitzpera von Dexter Langen umspielt, der aber im Abschluss an Stephan
Straub scheiterte. Bei der anschließenden Ecke verpasste Jan Seifert
den Ausgleich um Haaresbreite und reklamierte, von Emil Noll gezogen worden
zu sein. Gerade als Dynamo etwas besser ins Spiel kam, brachte ein Konter
das 2:0. Sergio Pinto eroberte den Ball; Cristian Fiel wurde von Marco
Christ gelegt, aber der Schiedsrichter erkannte die Vorteilssituation. Sergio
Pinto bediente Reiner Plaßhenrich mit einem perfekt getimeten Steilpass.
Oliver Herber blieb Sieger im Duell mit Plaßhenrich, aber im Nachsetzen
köpfte Kai Michalke zum 2:0 ein.
Danach geriet der Sieg nicht mehr in Gefahr. In der zweiten Halbzeit
brillierte die Alemannia mit weiteren wunderbar herausgespielten Treffern.
So eroberte Cristian Fiel den Ball vom eingewechselten Daniel Jules Wansi, wurde gelegt,
aber wieder profitierte die Alemannia von der Vorteilsregel. Erik Meijer
umkurvte zwei Gegner und legte quer auf Sergio Pinto, der nur noch den
Fuß hinhalten musste. Der Torjubel vom 3:0 wurde frühzeitig durch
das 4:0 gestört. Dresdens auf Abseits spielende Hintermannschaft wurde
von Cristian Fiel überlupft und Kai Michalke setzte zum
Fallrückzieher an - bei Michalkes momentanem Lauf wunderte es kaum
noch, dass der Ball im Tor landete. Dynamo hatte rein gar nichts mehr
entgegenzusetzen. Reiner Plaßhenrich verpasste den fünften
Treffer, als er Oliver Herber den Ball nach Flanke von Erik Meijer freistehend
in die Arme köpfte. Das 5:0 besorgte dann etwas später der
Dresdener Levente Csik, der nach Flanke von Moses Sichone mit Alexander
Klitzpera zum Kopfballduell ansetzte und den Ball ins eigene Tor lenkte.
Kurz vor dem Ende verkürzte Klemen Lavric auf 5:1, als weder Emil Noll
noch Alexander Klitzpera noch ganz bei der Sache waren.
Die Alemannia bot eine spielerisch hervorragende Leistung, allerdings auch
gegen ganz schwache Dresdener. Mit dem Sieg hält die Alemannia Kontakt
zur Spitzengruppe und kann beruhigt in die zweiwöchige Spielpause gehen.
Als Fan sollte man jede Minute dieser Saison genießen. So geil war es
selten und wird es auch so schnell nicht mehr werden - und wer weiß,
wie lange der Tivoli noch steht.