Mo, 04.10.04:
ALEMANNIA - Dynamo Dresden 5:1 (2:0)
Straub - Landgraf, Klitzpera, Sichone, Noll - Plaßhenrich (71. Brinkmann), Rolfes, Fiel - Pinto, Michalke (63. Scharping), Meijer (71. Iwelumo)
(Nicht - Stehle, Paulus, Bruns / Hecking)
Herber - Langen, Oppitz, Csik, Seifert - Oswald, Basic (46. Wansi), Lavric, Hauser, Christ (46. Fröhlich) - Kennedy (76. Kühne)
(Kresic - Heidrich, Stoilov, Köhler / Franke)

Zuschauer: 17823 (ca. 1000 aus Dresden)
Gelb: Pinto, Rolfes - Oppitz, Christ, Oswald

1:0 Plaßhenrich (16.; Michalke, Landgraf)
2:0 Michalke (29.; Pinto, Plaßhenrich)
3:0 Pinto (59.; Meijer)
4:0 Michalke (60; Meijer, Fiel)
5:0 Csik (70.; Eigentor; Sichone)
5:1 Lavric (88.)





Zum siebten Spiel in 23 Tagen trat die seit vier Pflichtspielen sieglose Alemannia gegen Aufsteiger Dynamo Dresden an. Für die Alemannia war es im vierten Heimspiel das dritte DSF-Live-Spiel, für die Dynamo-Fans ein äußerst ärgerlicher Montags-Termin (auch wenn böse Zungen behaupten würden, dass Montag und Sonntag für Ostdeutsche ohnehin dasselbe ist). Trotz der unglücklichen Terminierung fand eine beachtliche Zahl von rund 1000 Dresdenern den Weg nach Aachen. Wegen des zweifelhaften Rufs der Dresdener Anhänger spielten sich rund um den Tivoli absurde Szenen ab, die Polizei behinderte bereits an der Autobahnabfahrt massiv den Verkehr, und eine Polizeikette hinderte Alemannia-Fans am Betreten der Merowinger Straße (für diejenigen, die am dortigen Geldautomaten noch schnell ihr Eintrittsgeld ziehen wollten, vielleicht ein wenig lästig...). Absurd auch Seite 32 im Tivoli-Echo, wo das Bild vom Spruchband "Choreoverbot - Danke Alemannia!" so zurechtgeschnitten wurde, dass nur noch "Danke Alemannia!" zu lesen war. Ob auf den Bildern von Präsident, Trainer usw. im Rest des Heftes Leo Trotzki wegretuschiert wurde, ist unbekannt.
Bei der Alemannia spielte wieder Sergio Pinto anstelle von Jens Scharping, Stefan Blank wurde wie gehabt durch Emil Noll ersetzt. Bei den Gästen fehlte René Beuchel nach der 5. Gelben Karte (im 6. Spiel).
Die Alemannia war den Gästen von Beginn an im Zweikampfverhalten deutlich überlegen und hebelte die unsicher wirkende Dresdener Hintermannschaft ein ums andere Mal mit gepflegtem Kombinationsspiel aus. Die Gäste verloren den Ball gegen früh störende Aachener oft schon in der eigenen Hälfte. Erik Meijer hatte nach Flanke von Kai Michalke und Kopfballverlängerung von Alexander Klitzpera die Führung auf dem Fuß, bolzte das Leder aber aus fünf Metern ans linke Lattenkreuz. Drei Minuten später gab es dann doch die Führung zu bejubeln. Kai Michalke entledigte sich elegant seines Gegenspielers und spielte steil auf Willi Landgraf. Der legte klug zurück auf Reiner Plaßhenrich, der wenig Mühe hatte, zum 1:0 zu vollstrecken. Fünf Minuten später schossen sich die Dresdener bei ihren Abwehrversuchen gegenseitig an, und der Ball fiel vor die Füße von Cristian Fiel, der auf Alexander Klitzpera ablegte. Karsten Oswald grätschte von hinten Ball und Gegner weg, aber der von den Rängen geforderte Elfmeterpfiff blieb aus. Auf der Gegenseite wurde Klitzpera von Dexter Langen umspielt, der aber im Abschluss an Stephan Straub scheiterte. Bei der anschließenden Ecke verpasste Jan Seifert den Ausgleich um Haaresbreite und reklamierte, von Emil Noll gezogen worden zu sein. Gerade als Dynamo etwas besser ins Spiel kam, brachte ein Konter das 2:0. Sergio Pinto eroberte den Ball; Cristian Fiel wurde von Marco Christ gelegt, aber der Schiedsrichter erkannte die Vorteilssituation. Sergio Pinto bediente Reiner Plaßhenrich mit einem perfekt getimeten Steilpass. Oliver Herber blieb Sieger im Duell mit Plaßhenrich, aber im Nachsetzen köpfte Kai Michalke zum 2:0 ein.
Danach geriet der Sieg nicht mehr in Gefahr. In der zweiten Halbzeit brillierte die Alemannia mit weiteren wunderbar herausgespielten Treffern. So eroberte Cristian Fiel den Ball vom eingewechselten Daniel Jules Wansi, wurde gelegt, aber wieder profitierte die Alemannia von der Vorteilsregel. Erik Meijer umkurvte zwei Gegner und legte quer auf Sergio Pinto, der nur noch den Fuß hinhalten musste. Der Torjubel vom 3:0 wurde frühzeitig durch das 4:0 gestört. Dresdens auf Abseits spielende Hintermannschaft wurde von Cristian Fiel überlupft und Kai Michalke setzte zum Fallrückzieher an - bei Michalkes momentanem Lauf wunderte es kaum noch, dass der Ball im Tor landete. Dynamo hatte rein gar nichts mehr entgegenzusetzen. Reiner Plaßhenrich verpasste den fünften Treffer, als er Oliver Herber den Ball nach Flanke von Erik Meijer freistehend in die Arme köpfte. Das 5:0 besorgte dann etwas später der Dresdener Levente Csik, der nach Flanke von Moses Sichone mit Alexander Klitzpera zum Kopfballduell ansetzte und den Ball ins eigene Tor lenkte. Kurz vor dem Ende verkürzte Klemen Lavric auf 5:1, als weder Emil Noll noch Alexander Klitzpera noch ganz bei der Sache waren.
Die Alemannia bot eine spielerisch hervorragende Leistung, allerdings auch gegen ganz schwache Dresdener. Mit dem Sieg hält die Alemannia Kontakt zur Spitzengruppe und kann beruhigt in die zweiwöchige Spielpause gehen. Als Fan sollte man jede Minute dieser Saison genießen. So geil war es selten und wird es auch so schnell nicht mehr werden - und wer weiß, wie lange der Tivoli noch steht.

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