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Straub - Reghecampf, Klitzpera, Stehle, Leiwakabessy -
Fiel (60. Weigelt), Lehmann, Polenz (46. Vukovic),
Milchraum (78. Pecka) - Nemeth, Ebbers
(Stuckmann - Casper, Popova, Kolev / Schmadtke) |
Ischdonat - Hoogland, Subotic, Noveski, Demirtas - Karhan,
Gunkel, Pekovic, Feulner (46. Markolf) -
Borja (91. D. Vrancic), Amri (79. Daghfous)
(Adolf - Baljak, Rose / Klopp) |
Wieder ein herrlicher Montagabend. Der Tivoli ein einziges Fernsehstudio.
Wenn man den Blick nach links richtet, sieht man wahlweise den Fanartikel des
Tages oder ein Haufen Gladbachfreunde und Karnevalsdeppen im
Gästeblock, vor der Nase fällt gerade Oberclown Klopp unserem
neuen Trainer um den Hals. Der versucht es mit einigen Neuerungen in der
Aufstellung, Nemeth und Polenz spielten für Pecka und Kolev.
Der Alemannia war das Bemühen wie in den meisten Heimspielen
anzumerken, aber die gut stehende Hintermannschaft der Gäste konnte
kaum in Gefahr gebracht werden. Erstmals gelang das nach 20 Minuten, als
Marius Ebbers eine Hereingabe von Szilárd Nemeth verpasste. Auf der
Gegenseite tauchte Amri nach Diagonalpass von Gunkel frei vor dem Tor auf,
aber Stephan Straub konnte dieses Mal noch retten. Zwei Minuten später
fiel das Gegentor erneut durch eine Standardsituation, nachdem Patrick
Milchraum Hoogland auf einen seiner bescheuerten roten Schuhe getreten hatte.
Beim Freistoß hatte Matthias Lehmann erst Glück, dass sein
Einsteigen beim Kopfballduell gegen Hoogland nicht abgepfiffen wurde, dann
verlor Cristian Fiel seinen Gegenspieler Borja aus den Augen. Stephan Straub
versuchte sich noch an einer Faustabwehr, kam aber zu spät. Auch der
erhoffte Pfiff des Schiedsrichters blieb korrekterweise aus; das ganze war
zwar im Fünfmeterraum, aber Straub hatte Borja angesprungen und nicht
umgekehrt. Zehn Minuten vor der Pause kam die Alemannia besser ins Spiel und
war dem Ausgleich mehrmals nahe. Marius Ebbers zielte aus 18 Metern zu genau
auf Torwart Ischdonat. Der parierte wenig später einen 20m-Schuss von
Cristian Fiel, im Nachsetzen war Szilárd Nemeth zu behäbig. Dann
wartete Patrick Milchraum vor dem Tor zu lange, und Hoogland konnte sich noch
in den Schuss werfen.
Nach der Pause regnete es, und die Alemannia machte Druck, aber Zwingendes
sprang nicht heraus. Ein Schussversuch von Matthias Lehmann nach kurz
abgewehrter Ecke wurde abgeblockt, und ein Freistoß Lehmanns aus 18
Metern landete in der Mauer. Stattdessen senkte sich ein Mainzer
Befreiungsschlag über die weit aufgerückte Aachener Abwehr,
Alexander Klitzpera verspekulierte sich gründlich, und Borja hatte
freie Bahn zum 0:2. Damit war leider minutenlang Ende der Gegenwehr, Borja
traf eine Minute nach seinem zweiten Tor nach Freistoß und
Kopfballvorlage des indisponierten Klitzpera auch zum dritten Mal.
Alexander Klitzpera gab auch beim DSF-Interview eine unglückliche
Figur ab, als er anmerkte "wir haben sehr, sehr gut gespielt".
Nein, habt ihr nicht. Der Einsatz war zwar deutlich erkennbar, aber auch
nicht neunzig Minuten lang, und auch nicht von allen 14 Beteiligten. Was
ein Nemeth aus seinen Möglichekeiten macht, ist beispielsweise schon
bitter, auch ein Reghecampf sollte seine Kapitänsrolle mal
überdenken. Klitzpera hat die Fehler schon gegen Kaiserslautern gemacht,
nur hatten wir in dem Spiel das Glück, dass der Gegner zu dumm war, sie
zu bestrafen. Ob das Spiel einigen Anderthalbligisten die Augen
geöffnet hat, darf bezweifelt werden. Wenigstens hat nach dem Spiel
niemand mehr vorgerechnet, dass wir im Soll wären, wenn wir nicht gegen
Jena und Hoffenheim usw. ...
Wenn man nicht befürchten müsste, dass es die vorletzte in unserem
Stadion ist, würde man sich wünschen, dass die Saison bald vorbei
ist. Vielleicht kriegen wir ja bis dahin noch im Pokal ein wenig Spaß,
können nochmal Schlampe an die Schiedsrichterin sagen oder die schwulen
Cölner schlagen.