Sa, 01.12.01:
ALEMANNIA - Karlsruher SC 2:0 (1:0)
C. Schmidt - Landgraf, Spanier, Heeren, Zernicke (87. Lämmermann) - Rauw, Bayock (85. Hildmann), Grlic, Pflipsen (78. F. Schmidt), Caillas - T. Diane
(Straub - Rudan, Lozanowski, Ivanovic / Berger)
Walter - Birk, Grimm (83. Saenko), Kracht, Melkam - Graf, Seitz, Waterink, Fuchs - Cetin, Labbadia
(Becker - Backmann, Rothenbach, Loebich / Kuntz)

Zuschauer: 9800 (ca. 500 aus Karlsruhe)
Gelb: Grlic - Fuchs, Kracht, Grimm, Walter

1:0 Heeren (45.; Zernicke)
2:0 Pflipsen (68.; Foulelfmeter; Caillas)







Drei Tage nach dem Derby im Pokal kehrte am Tivoli wieder der Ligaalltag ein. Sichtbares Zeichen waren leere Ränge. Von den rund 18000 Aachenern, die noch gegen Fürth oder Cöln-Sülz anwesend waren, war gerade mal die Hälfte erschienen - Quittung für zwei desolate Auswärtsauftritte in Folge. Die anderen paar Tausend verstopften unterdessen entweder die Innenstadt mit ihren Weihnachtseinkäufen oder saßen vor dem Fernseher und sahen sich ihre Helden aus Gladbach, Cöln, Dortmund, Manchester etc. an. Als Intro gab es im S-Block wieder einmal eine Hochziehfahne, dieses Mal zeigte sie ein Karlsruher Schiff, dass von einem Aachener Schiff versenkt wurde. Um die Fahne herum wurden blaue Müllsäcke hochgehalten, die mit etwas gutem Willen aus der Ferne wie Wasser aussahen. "Willkommen in den kaiserlichen Hoheitsgewässern" war auf der Fahne zu lesen. Bei Alemannia spielte Grlic wieder von Beginn an, dafür blieb der zuletzt schwache Kapitän Frank Schmidt auf der Bank. Spanier und Heeren bildeten die Innen- und Landgraf und Zernicke die Außenverteidigung.
Alemannia konnte die erste Halbzeit überlegen gestalten, allerdings ohne sich viele Torszenen zu erarbeiten. Am gefährlichsten wurde es noch, wenn Dieter Bayock auf der rechten Seite zum Dribbling ansetzte. Im Laufe des Spiels baute Bayock allerdings allmählich ab. Die erste wirklich gute Chance hatte Marco Zernicke Mitte der ersten Halbzeit, als er im Anschluss an einen Freistoß aus 25 Metern Torentfernung abzog. Torwart Thomas Walter war gerade noch rechtzeitig unten, um den platzierten Flachschuss zur Ecke zu klären. Auf der Gegenseite warf sich Mark Spanier im letzten Moment in einen Schuss des freistehenden Daniel Graf. Dann war es wieder Bayock, der für Gefahr sorgte, als er mit einem schnellen Antritt nach innen in den Strafraum zog. Sein Schuss wurde von einem Abwehrspieler zur Ecke abgelenkt. Viel mehr passierte nicht in der ersten Halbzeit, und als sich bei den Zuschauern schon der Eindruck verfestigte, ein typisches 0:0-Spiel zu sehen, holte Olivier Caillas eine Minute vor der Pause mal wieder einen Freistoß auf der linken Seite heraus. Marco Zernicke schlug den Ball scharf nach innen, wo er von einigen Karlsruher Abwehrbeinen nicht entscheidend geklärt werden konnte und schließlich von Henri Heeren zum 1:0 über die Linie gestochert wurde.
Nach dem Wechsel übernahm der KSC zunächst das Kommando, aber die Aachener Abwehr um Spanier und Heeren stand sicher. Nach einem Ballverlust eines Karlsruher Abwehrspielers eröffnete sich Ivica Grlic nach Doppelpass mit Bayock eine Schusschance aus 18 Metern, die er nicht nutzen konnte. Mitte der zweiten Halbzeit führte der nächste unnötige Ballverlust der Karlsruher zum 2:0. Bernd Rauw spitzelte seinem Gegenspieler den Ball von den Füßen. Taifour Diane sah den freien Olivier Caillas, der sich den Ball etwas zu weit vorlegte und in seiner unnachahmlichen Art das beste aus der Situation machte - er fiel über den herauseilenden Thomas Walter - und nach einem harmlosen Schubser des reklamierenden Thorsten Kracht gleich nochmal. Da Frank Schmidt noch auf der Bank saß (er wurde später noch eingewechselt), wurde die Verantwortung in Richtung Mönchengladbach abgeschoben: Karlheinz Pflipsen verwandelte den Strafstoß sicher zum 2:0. Kurz vor dem Ende hatte Ivica Grlic nach einem schnell ausgeführten Freistoß eine Riesenchance, die er relativ kläglich vergab. Für Karlsruhe hatte Graf noch eine gute Chance, die Christian Schmidt per Fußabwehr vereiteln konnte. Kurz vor dem Ende entsprach Jörg Berger den Wünschen des Publikums und verhalf dem lautstark geforderten Stephan Lämmermann zu einem Kurzeinsatz.
Nach dem Abpfiff wurde Berger erstmals lautstark gefeiert - genau wie einst Eugen Hach...

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