|
|
|
Herkenrath - Göbel, Köchling - Jahnel, Wewers, Wientjes -
Rahn, Islacker, Gottschalk, Abromeit, Termath
(Trainer: Hohmann) |
Heinrichs - Metzen, Coenen - Pfeiffer, Jansen, Richter -
Hartmann, Gawell, G. Schmidt, Derwall, J. Schmidt
(Trainer: Lindemann) |
"Zur Vorbereitung auf das große Finale - das erste nach dem
Krieg - zog Hermann Lindemann seine Mannen im Wassenberger Hotel
'Alt Hotel' zusammen. Die intensive Vorbereitung dort und die Tatsache,
daß Rot Weiß Essen noch drei Wochen zuvor in der
Meisterschaftsbegegnung klar mit 4:1 'geputzt' wurde, ließen
berechtigte Hoffnungen auf ein erfolgreiches Abschneiden zu. Im Auto-Konvoi,
in geliehenen Cabrios eines Aachener Autohauses machte sich die
Alemannia-Expedition auf den Weg nach Düsseldorf. Ein wenig
abergläubisch trug die Elf in diesem entscheidenden Match erstmals
Rückennummern auf dem Trikot, in der Hoffnung, Fortuna begünstige
lieber die dadurch klar zu unterscheidenden Alemannen statt die nummernlosen
Gegner."
(Böker: Ole Alemannia)
"Sofort nach Spielbeginn übernahmen die Essener das Zepter. [...]
Aachen, erstmals in der Vereinsgeschichte aus Anlass des Tages mit
Rückennummern auflaufend, rang RWE-Keeper Herkenrath einige Glanzparaden
ab, doch die größeren Chancen gehörten den Essenern. In der
32. Minute war es soweit. [...] Danach entwickelte sich ein offener
Schlagabtausch, der die 40.000 Zuschauer zur Halbzeitpause zu Standing
Ovations für beide Teams veranlasste. Nach dem Seitenwechsel drückte
Aachen enorm auf das Tempo, wollte den Ausgleich. Herkenrath hatte alle
Hände voll zu tun, doch mitten in den Aachener Sturmlauf kam die kalte
Dusche für die Schwarz-Gelben. [...] Fünf Minuten später
verkürzte Jupp Derwall auf 1:2, und die Entscheidung war vertagt. RWE
geriet nun mächtig unter Druck - und hatte das Glück des
Tüchtigen. Wewers und Herkenrath wuchsen förmlich über sich
hinaus, der angeschlagene Islacker (ausgesprungener Meniskus) humpelte mit
letzter Kraftanstrengung über den Platz, dann war endlich Schluss.
Jubelnd sanken die völlig ausgepumpten Essener auf den Rasen. Sie hatten
das erste Nachkriegspokalfinale glücklich für sich entschieden.
Auch die Fans auf den Rängen waren zufrieden. Die Essener sowieso, aber
auch die 'neutralen', denn sie hatten ein hochklassiges und dramatisches
Spiel verfolgt."
(Weinrich/Grüne: Deutsche Pokalgeschichte)
"Die Spieler sind der Atmosphäre erlegen, anders ist die
Formschwankung mancher nicht zu verstehen."
(Hermann Lindemann)