Fr, 01.05.53, Düsseldorf:
Rot-Weiss Essen - ALEMANNIA 2:1 (1:0)
Herkenrath - Göbel, Köchling - Jahnel, Wewers, Wientjes - Rahn, Islacker, Gottschalk, Abromeit, Termath
(Trainer: Hohmann)
Heinrichs - Metzen, Coenen - Pfeiffer, Jansen, Richter - Hartmann, Gawell, G. Schmidt, Derwall, J. Schmidt
(Trainer: Lindemann)

Zuschauer: 37000 (ca. 4000 aus Aachen)

1:0 Islacker (33.)
2:0 Rahn (51.)
2:1 Derwall (56.)







(Fotos: Sport-Magazin)

"Zur Vorbereitung auf das große Finale - das erste nach dem Krieg - zog Hermann Lindemann seine Mannen im Wassenberger Hotel 'Alt Hotel' zusammen. Die intensive Vorbereitung dort und die Tatsache, daß Rot Weiß Essen noch drei Wochen zuvor in der Meisterschaftsbegegnung klar mit 4:1 'geputzt' wurde, ließen berechtigte Hoffnungen auf ein erfolgreiches Abschneiden zu. Im Auto-Konvoi, in geliehenen Cabrios eines Aachener Autohauses machte sich die Alemannia-Expedition auf den Weg nach Düsseldorf. Ein wenig abergläubisch trug die Elf in diesem entscheidenden Match erstmals Rückennummern auf dem Trikot, in der Hoffnung, Fortuna begünstige lieber die dadurch klar zu unterscheidenden Alemannen statt die nummernlosen Gegner."
(Böker: Ole Alemannia)

"Sofort nach Spielbeginn übernahmen die Essener das Zepter. [...] Aachen, erstmals in der Vereinsgeschichte aus Anlass des Tages mit Rückennummern auflaufend, rang RWE-Keeper Herkenrath einige Glanzparaden ab, doch die größeren Chancen gehörten den Essenern. In der 32. Minute war es soweit. [...] Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, der die 40.000 Zuschauer zur Halbzeitpause zu Standing Ovations für beide Teams veranlasste. Nach dem Seitenwechsel drückte Aachen enorm auf das Tempo, wollte den Ausgleich. Herkenrath hatte alle Hände voll zu tun, doch mitten in den Aachener Sturmlauf kam die kalte Dusche für die Schwarz-Gelben. [...] Fünf Minuten später verkürzte Jupp Derwall auf 1:2, und die Entscheidung war vertagt. RWE geriet nun mächtig unter Druck - und hatte das Glück des Tüchtigen. Wewers und Herkenrath wuchsen förmlich über sich hinaus, der angeschlagene Islacker (ausgesprungener Meniskus) humpelte mit letzter Kraftanstrengung über den Platz, dann war endlich Schluss. Jubelnd sanken die völlig ausgepumpten Essener auf den Rasen. Sie hatten das erste Nachkriegspokalfinale glücklich für sich entschieden. Auch die Fans auf den Rängen waren zufrieden. Die Essener sowieso, aber auch die 'neutralen', denn sie hatten ein hochklassiges und dramatisches Spiel verfolgt."
(Weinrich/Grüne: Deutsche Pokalgeschichte)

"Die Spieler sind der Atmosphäre erlegen, anders ist die Formschwankung mancher nicht zu verstehen."
(Hermann Lindemann)

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